Skip to main content Skip to page footer

Modulare Qualifizierung von Gefangenen der JVA Görlitz im Maler- und Lackierergewerbe

Durchführungszeitraum: 24.06.2024 bis 23.04.2027

Die modulare Qualifizierung Gefangener der JVA Görlitz im Fachbereich Maler- und Lackierergewerbe ist ein Projekt, mit der Möglichkeit des Erwerbs von berufsrelevanten Kenntnissen und Tätigkeiten zur Vorbereitung und Unterstützung der (Re-)lntegration in den Arbeitsmarkt bzw. in eine berufliche Bildungsmaßnahme im Rahmen der ESF Plus-Richtlinie zur Qualifizierung und Reintegration Gefangener von 2021-2027.

Die Insassen der Justizvollzugsanstalten sind in ihren jeweiligen Ausgangssituationen extrem verschieden. Es gibt Personen, die haben bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung und teilweise eine mehrjährige Berufserfahrung vorzuweisen. Andere Insassen jedoch haben keine Berufsausbildung angefangen oder diese vorzeitig abgebrochen. Teilweise sind auch Personen dabei, die auch keinen Schulabschluss vorweisen können.

Für Gefangene, die noch keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können, bietet die modulare Qualifizierung die Möglichkeit zur beruflichen Zukunftsorientierung für die Zeit nach der Haft. Insassen, die bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung in diesem Bereich haben, wird die Möglichkeit geboten, sich in einem anderen Berufsfeld neu zu orientieren und ihre praktischen und theoretischen Kenntnisse aufzufrischen und anzuwenden. Diese Orientierung ist für eine erfolgreiche Wiedereingliederung nach der Haft besonders wichtig. Laut Statistiken des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz liegen die Rückfallquoten ehemaliger erwachsener Gefangener in den ersten drei Jahren nach der Haftentlassung bei ca. 50 % und bei jugendlichen Straftätern bei ca. 70 %. Diese Entwicklung ist u.a. darauf zurückzuführen, dass die ehemaligen Insassen nach der Haftentlassung wieder in alte Strukturen fallen und früher oder später wieder straffällig werden.

Ein weiterer Bestandteil der Maßnahme sind verschiedene sozialpädagogische Inhalte. Probleme in der Alltagsbewältigung sind für viele ehemalige Straftäter der erste Schritt zurück in die alten Muster und damit in die Rückfälligkeit zu Strafdelikten. Um dies zu verhindern setzt sich unser kompetentes Fachpersonal intensiv mit den Sorgen und Ängsten der Teilnehmer auseinander und bereitet diese auf ein geregeltes Leben in Freiheit vor. Hierzu gehören auch das Training in verbaler und nonverbaler Deeskalation sowie der Umgang mit dem Thema „Sucht" und deren Konsequenzen.

Das Projekt in der Umsetzung

Dieses Projekt ist ein Qualifizierungsvorhaben für Gefangene im Fachbereich Maler- und Lackierergewerbe mit der Möglichkeit des Erwerbs von berufsrelevanten Kenntnissen und Tätigkeiten zur Vorbereitung und Unterstützung ihrer (Re-)lntegration in den Arbeitsmarkt bzw. in eine berufliche Bildungsmaßnahme. Das Projekt zielt konkret auf die soziale und berufliche Wiedereingliederung durch vorbereitende berufliche Qualifizierung von Gefangenen mit sozialpädagogischer Begleitung und Unterstützung. Speziell die Zielgruppe der Gefangenen benötigt diese Kombination und Unterstützung aus Qualifizierung und sozialpädagogischer Begleitung zur Stabilisierung und Nachhaltigkeit ihrer Integration in das soziale- und Arbeitsleben. Durch die sozialpädagogischen Inhalte und deren Integration in den Alltag lernen die Gefangenen, den Anforderungen des Alltags außerhalb des Strafvollzuges gerecht zu werden, diesen selbst zu  strukturieren und eine berufliche Tätigkeit bzw. eine anschließende Berufsausbildung aufzunehmen.